Auroras Heimat ist der Museumshafen Flensburg. Eines unserer Lieblingsreviere liegt direkt vor der Tür - die dänische Südsee. Aber auch weiter entfernte Ziele wie Norwegen und Schweden werden angesteuert. 2006 hatten wir das Glück, vier Monate "Round Britain" segeln zu können. Mit dieser unvergesslichen Tour startet unser Blog, das wir ab jetzt wieder regelmäßig bestücken wollen.
Montag, 31. Juli 2006
Von Bangor nach Schottland
Mit angesagten SW5-6, W-drehend, werden wir gegen 13 Uhr den sicheren Hafen von Bangor verlassen und uns auf die wilde irische See begeben. Leider haben wir keine andere Möglichkeit, da der Wind morgen auf NW drehen soll und wir bis mindestens Freitag festhängen würden.
Unser Ziel ist Campbeltown auf der Halbinsel von Kintyre. Von da geht es sehr wahrscheinlich durch den Crinan Kanal.
Samstag, 29. Juli 2006
Logbucheintrag 29.07.
Immer noch in Bangor, Nordirland. Ein schöner, sicherer Hafen. Es hat den ganzen Tag gestürmt. Jetzt scheint sich das Wetter zu beruhigen, wir hoffen, morgen weitersegeln zu können. Vorerst fahren die Grossen und die Kleinen noch ein bisschen Karussell...
HAPPY HAPPY BIRTHDAY TO YOU Justine, wir wünschen Dir einen tollen 30. Geburtstag und trinken heute abend ein paar Guinness (u.a.) auf Dich!!!
Freitag, 28. Juli 2006
Dublin-Howth-Ardglass-Bangor
Tagsüber hatte Ole wieder vier Makrelen gefangen (eine nach der anderen zog es in kürzester Zeit auf unser Deck), die wir abends zu Fischstäbchen verarbeiteten. Leider hatten wir die Angel zu früh rausgeholt..., die Menge der kleinen goldgelben, duftenden Barren reichte leider nicht mehr für uns große Leute. Die Kinder waren aber happy. Was wollen wir mehr?
Von Dublin aus sind wir lediglich um die Ecke motort nach Howth. Eine bummfortionelle Millionärsmarina, die uns erst mal gar nicht wollte und tatsächlich versucht hat, uns wegzuschicken. Angeblich haben sie nur 3 Gästeplätze und der Rest ist von Yachtclubmitgliedern belegt. Nachdem wir mit Unverständnis, Unmut und schließlich noch mal mit freundlicher Überzeugungsarbeit (Ole) auf den Harbour Master eingewirkt hatten, gab er sich Mühe und schaffte einen Platz für uns – Wunder geschehen. Howth (sprich: Houut) ist ein schrecklich reicher Vorort von Dublin, in dem EU-Profiteure sich Riesenvillen mit Parks gekauft haben und mittlerweile kleine Villen in ihre Parks, Vor- und Hintergärten bauen, um noch ein bisschen reicher zu werden. Nach dem Motto: Was ist die schöne Aussicht schon gegen ein prall gefülltes Konto?
Unser Ziel ist es nun, so schnell wie möglich nach Schottland zu kommen. Ob wir dann durch den Crinan-Kanal fahren oder außen um die Peninsula of Kintyre, hängt vom Wetter ab. Ob wir es schaffen, aus der „Wildnis“ weiterhin unseren Blog zu pflegen, ist fraglich. Internet Cafés gibt es sicher nicht, W-Lan funktioniert höchst selten und die Nokia-Software mit Kabel hätten wir uns auch sparen können, läuft nicht. Wir werden es auf jeden Fall versuchen.
MITSEGLER GESUCHT! Wer hat denn Lust, am 14./15. August nach Glasgow zu fliegen und irgendwo in der Nähe an Bord zu kommen, um mit uns nach Südnorwegen (und weiter natürlich) zu segeln??
...und noch mehr Photos!
Donnerstag, 27. Juli 2006
Photos zum Text!
Dienstag, 25. Juli 2006
Dublin
Wir werden heute in Dublin bleiben und uns einiges anschauen. Die Stadt lohnt auf jeden Fall einen mehrtaegigen Besuch, aber so viel Zeit haben wir nicht und mit vier Kindern ist es auch nicht so ganz einfach. Die Sonne scheint und es war heut frueh schon richtig warm. Aber was erzaehle ich EUCH von Hitze...!?
Samstag, 22. Juli 2006
Erst ver-Cork-st und dann auf Schiet...
Nachdem wir uns in Penzance bei unseren zuckrigen Hafennachbarn SUE UND ROGER verabschiedet hatten - schon ein wenig schweren Herzens, schließlich haben wir mit ihnen gegessen, getrunken, bei ihnen gewaschen, getrocknet, Strom geliehen, den Computer genutzt und bestimmt noch vieles mehr..., und immer waren wir „very welcome“ – sind wir, begleitet von seichtem Wind (umlaufend 2-3) und ganz viel Sonne zu den Scilly Islands gesegelt.
Montag morgen ging es dann ziemlich früh los Richtung Irland. Einen Tag, eine Nacht und den ganzen nächsten Dienstag hatten wir eine traumhaft schöne Segelei über die keltische See nach Cork. Vor der Einfahrt waren wilde Regatten im Gange (siehe Photos, die noch kommen) und die drei Marinas in Crosshaven (gehört auch schon zum Cork Harbour) waren daher hoffnungslos überfüllt.
Aber wir wollten ja sowieso ganz nah ran an die Stadt! Also sind wir den langen Weg bis ins Stadtzentrum motort – man hatte uns gesagt, dass es natürlich Platz für uns gäbe im „Cork City Harbour“. Irgendwann waren wir tatsächlich im Zentrum von Cork...vor einer Brücke, an einer hässlichen Pier, gegenüber eine Futtermittelfabrik, überall Schornsteine, direkt neben einer vierspurigen, vielbefahrenen Strasse...wunderschön. Tolle Stadt, Cork. (Ist sie bestimmt, nur nicht so). Na gut, ein Zurück gab es nicht, also haben wir festgemacht und sind über eine ewig lange Leiter in der Piermauer senkrecht hoch gestiegen (wir haben es sehr geschätzt, dass alle Kinder so sichere Kletterer sind), bis wir, wie aus dem Nichts, auf der großen Straße auftauchten.
Auf in die Stadt, ein Guinness trinken, etwas essen und dann: DUSCHEN. Nach ungefähr einer Stunde Herumlaufen fanden wir schließlich ein Pub, der unserer Vorstellung eines "echten" Pubs entsprach und wo Kinder geduldet waren. Die Futtersuche gestaltete sich noch schwieriger, weil wir auf unserem Weg nur auf elitäre Yuppie Cafés und Restaurants stießen. Endlich, auf dem Heimweg zur Pier an der Strasse, kamen wir an einem familienfreundlichen Pub vorbei und aßen kleine Portionen für viel Geld, hundemüde, übelriechend und doch leicht genervt. Dass wir nicht Duschen können würden, war uns schon lange klar. Daher sind wir am nächsten Morgen ganz früh losgefahren und haben die kleine East Ferry Marina, noch immer im „Port of Cork“, angesteuert, die uns wieder versöhnt hat.
Donnerstag Mittag los und nach 30 Meilen wunderschönen Segelns (Delphine in der Flussmündung, S-SE 3-5) liefen wir über eine fragwürdige Barre (Untiefe) in Yougal ein. Die im Almanach eingezeichneten Ankerbereiche hat Ole entweder falsch interpretiert (kann gar nicht sein ;-)) oder sie haben sich arg verändert). Auf 2m laut Echolot folgten 1,20m und schwupps – lagen wir hoch und trocken. Alle Anstrengungen (stemmen, krängen, motoren) waren vergebens. Ein vergatteter Heckanker und die steigende Flut machten uns nach ca. drei Stunden wieder flott. Bis wir einen Ankerplatz gefunden hatten, vergingen noch einmal gut eineinhalb Stunden, es war stockduster, der Anker schlürfte beim 1. Versuch über den Kies..., die Nacht war entsprechend unentspannt. Für Ole zumindest. Am nächsten Morgen schnell weg. Tolle Segelei mit Vollzeug hoch am Wind bis ungefähr 10 Meilen vorm Hafen Dunmore East. Dort liegen wir jetzt voller Freude, geniessen den schönen, derben Fischereihafen in dem wir liegen, haben gestern abend gut gegessen – Axel „sein“ letzter Abend ;-) – heute schön gebadet (ich nicht, brrrr) und bis eben gerade die gestern Nacht geräucherten Makrelen gegessen. Jetzt werden die Kiddies ins Bett gebracht und dann werden wir uns noch einen gemütlichen Drink genehmigen. Nicht lange, da wir morgen zeitig los wollen...sofern der Wind es erlaubt, draußen hackt es ziemlich.
Sonntag, 16. Juli 2006
Freitag, 14. Juli 2006
Sitzen fest
Beautiful Cornwall: Gestern haben wir eine Bustour die Küste entlang gemacht, eine Mischung zwischen Südfrankreich und Karibik, unglaublich. Ganz oben im offenen Doppeldeckerbus wurden wir mehrmals beinahe erschlagen von mehr oder weniger harten und stacheligen Ästen und hatten dafür einen Blick auf die Landschaft, von dem Autofahrer nur träumen können. Natürlich gibt es auch Photos..., sobald wie möglich.
Wir liegen hier im Hafen auf einem völlig durchgeknallten Engländer, der ein nahezu rottes Betonschiff von Miami aus hierher gesegelt hat, eigentlich nur ein paar Wochen bleiben wollte und jetzt bereits seit einem Jahr in diesem Hafen wohnt. Er hört (laut) supergute Musik (Axel spült gerade begeistert mit Pink Floyd), verkauft russische Fellmützen über Ebay und nebenbei fotografiert er Chiara und schenkt uns die Farbausdrucke. Er wiederum liegt auf Roger und Sue, bzw. einem riesigen, alten Stahlfischerboot, das Roger seit Jahren zu einem Restaurant umbauen will..., unter Deck ist es wohl fast fertig und an Deck soll in den nächsten ca. 2 Jahren eine Barlandschaft entstehen. Schwer vorstellbar..., aber er ist fest entschlossen und hat uns gestern Nacht bei Wein und Gin& Tonic voller Enthusiasmus seine Pläne erzählt.
Also, uns gefällt es hier sehr gut! Ein schöner Ort, um auf die neue Crew zu warten.