Auroras Heimat ist der Museumshafen Flensburg. Eines unserer Lieblingsreviere liegt direkt vor der Tür - die dänische Südsee. Aber auch weiter entfernte Ziele wie Norwegen und Schweden werden angesteuert. 2006 hatten wir das Glück, vier Monate "Round Britain" segeln zu können. Mit dieser unvergesslichen Tour startet unser Blog, das wir ab jetzt wieder regelmäßig bestücken wollen.

Donnerstag, 5. November 2015

Traum des nordischen Lichts und der leeren Ostsee oder Herbsttour 2015

Am 16. Oktober war es endlich wieder soweit, die Schule gibt für 2 Wochen die Kinder frei. Nun wollen wir unsere schöne Aurora genießen. Schnell bauen wir den neuen Ofen, ein wunderschönes Raimund-Stück, ein, wenige Stücke Holz später wird es schon muggelig warm. Durch den Regen überführen wir nach Flensburg, die Förde ist lang und nass. Aber was muß muß, es ist Apfelfahrt und aus dem Museumshafen können nicht viele Schiffe teilnehmen, mit uns sind wir wenigstens 4 größere und ein kleines. Am Wochenende machen dann Chiara, Tom, Elli, Luna und Freda ordentlich Stimmung und Crêpes auf dem Apfelmarkt. Ihr wart spitze!!!!
Montag, nach dem Aufräumen und Verabschieden, verlassen wir Flensburg. In traumhaftem klaren Licht ziehen wir durch den absolut windstillen Fjord, sogar WIR setzen keine Segel. Viel zu früh endet dieser herrliche Tag in einem spektakulären Sonnenuntergang und wir schlüpfen im letzten Büchsenlicht in den Hafen von Langballig.
Nach einem faulen Morgen motoren wir in die Flaute, der Tag ist grauer, aber wunderschön. Vor allem, als in der Außenförde ein netter kleiner Wind aufkommt. Geruhsam (manchmal etwas zu geruhsam) trödeln wir gen Südsee. Zwischendurch werden wir etwas nassgeregnet - macht nix. Das Meer ist stahlgrau, erzgrau, hellgrau. In den Schauern schwarzgrau. Lyø, proppenvoll - eine Yacht. Ofen an, Karten auf den Tisch, Chianti auf. Der Mittwoch zeigt sich windiger, ein windiges Grau. Die Segel ziehen uns zum Einkaufen nach Faaborg, wir legen mitten im Hafen quer in 8 Boxen an...und schnell wieder ab. In wildem, raumem Ritt nach Skarø. Kein anderes Schiff. Am Hafengeldautomaten die Mitteilung: "Hafen geschlossen, wir sehen uns 2016". Der Rundgang über das Inselchen im herbstlichen Vorwinterschlaf am nächsten Morgen offenbart uns gefleckte Schweine, alte Trecker und großartige Brandwehrwachstationen. Beim Auslaufen ins Löb gen Aerøskøbing zeigt sich uns ein anderes, recht nasses Grau. Gute 6 Bft und Regen vom Klüverbaum trüben die Sicht, aber nicht die Laune. Ab Ende des Löbs können wir Segel setzen und den Stadthafen anliegen. Kein Schiff (okay, am nächsten Morgen ein kleines), das Wetter klart auf, das Grau wird immer blauer, das Ölzeug kann trocknen, wir erwandern die schiefen Gassen und treffen Johannes Greve, den Cousin meines Vaters. Nach einem Fläschchen Rosé in der schönen Pension von seiner Frau und ihm holen wir die Kids vom Schiff und genießen dänische Gastronomie. Bei "Addy`s", wirklich gut. Der abschließende Latsch offenbart Möglichkeiten. Nach einem harten Schlag (4Sm) liegen wir als einziges Schiff in Dreyø. Der Wind dreht langsam gen Süd, der Himmel klart auf und das Licht entfaltet seine nordische Magie. Noch ein Abend der herrlichen Ruhe und Viersamkeit.
Samstag, der Wind ist sanft, soll aber bald auffrischen, aus Süd. In der Hafeneinfahrt steigen die Segel und ein herrlicher Ritt Richtung Mjels beginnt. Bei Skjold Naes haben wir gute 5 Bft und loggen traumhafte Geschwindigkeiten, eigentlich zu schnell. Zu schnell runden wir den Norden Alsens und schlagen auf dem Weg in die Mjels schon die Segel ab. Hier ist noch ein zweites Schiff.